Dienstag, 28. Dezember 2010
Yuki!!
Marlene scheint recht gehabt zu haben, doch das bedeutet gleichzeitig auch, dass es morgen regnen soll. Wird also vielleicht wieder wärmer und dann wird aus dem schönen weißen Schnee dreckiger Matsch. Trotzdem mal abwarten. Vielleicht sind wir morgen früh auch eingechneit, wenn das die ganze Nacht so weiter gehen sollte!
Montag, 27. Dezember 2010
War da nicht noch was?
Morgens war ich mit Antonia und Nico bei Marlene Zuhause und wir haben ein Weihnachtsfrühstück gemacht. Es war sehr gemütlich und sehr weihnachtlich bei Kerzenlicht und leckerer Weihnachtsmarmelade. Zusammen haben wir dann noch die Weihnachtsschichte aus der guten alten Luther-Übersetzung gelesen und eine sehr schöne Zeit gehabt.
Auf geht's in die Berge
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Dienstag, 21. Dezember 2010
Weihnachtszeit - Weihnachten - und dann?
Meine Weihnachtzeit in den Klassen ist bereits beendet. Am Samstag fand mein letzter Unterricht für dieses Jahr statt. Ich hatte viele Weihnachtsfeiern in den letzten Wochen, angefangen mit der Missionarsweihnachtsfeier. Danach hatte ich in einzelnen Klassen noch eine kleine Weihnachtsfeier, die aber auch Vorbereitung gekostet hat.
Lights Promenade
Eindrücke
Wir sind ja oft unterwegs, sehen also viele Leute. Kinder sind auch dabei. Meistens reagieren sie aber immer etwas komisch auf uns Ausländer - schon irgendwie interessiert, aber auch ängstlich. Doch letztens war ein Kind von unserem Anblick total begeistert und hat uns wie ein Honigkuchenpferd angestrahlt =) Wir haben uns so darüber gefreut, dass wir mit dem Lächeln gar nicht mehr aufhören konnten. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis, das mir ihm Gedächtnis bleibt ;-)
Wochenende Teil 2
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Was riecht hier denn so...?
Okay, ob es wirklich Berliner sind, weiß ich nicht. Gerochen hat es auf jeden Fall danach und den Bildern nach zu urteilen kam es dem Aussehen eines Berliners schon sehr nahe. Wenn ich Glück habe, ist der Wagen nächste Woche immer noch/wieder da und dann werde ich mal herausfinden, ob es auch wie Berliner schmeckt =)
Was Japaner von den Deutsche denken
Dienstag, 7. Dezember 2010
Wochenende Teil 1
Meine erste Weihnachtsfeier
Montag, 22. November 2010
Mein Einsatzgebiet
Die Vor-Neujahrszeit
"Silvester hat in Japan eine besondere Bedeutung. Die Japaner bereiten sich lange darauf vor. Sie schmücken das Haus mit Kiefern und Blüten und es gibt einen richtigen Hausputz. Symbolisch kehrt man mit dem Schmutz auch die bösen Geister des Vorjahres aus dem Haus. Das bringt Glück und man kann sorgenfrei ins neue Jahr starten. Besonders erwartet wird der Klang der Silvesterglocke. 108-mal schlagen die Glocken aller buddhistischen Tempel in Japan. Und da der Klang sehr lange nachhallt, dauern diese Glockenschläge bis zum Jahreswechsel. So sollen alle im laufe des Jahres "angesammelten" 108 Leidenschaften vertrieben werden, damit der Geist frei ist und ohne Sünde ins neue Jahr hinüberwechseln kann. Am Neujahrstag besucht die ganze Familie traditionell einen Tempel, um zu beten und um Glück für das kommende Jahr zu bitten." (aus einer Zeitschrift)
Ich denke, dass das sehr gut zusammengefasst ist, denn so sieht es leider in Japan aus. Ich werde mir im neuen Jahr wohl von mehreren Schülern anhören müssen, wie sie zum Beten in den Tempel gegangen sind. Da ich über Silvester gar nicht in Ginan, sondern in den Bergen sein werde, werde ich davon vielleicht gar nicht so viel mitbekommen. Näheres dazu gibt es dann.
Mittwoch, 17. November 2010
Langsam wird's unheimlich....
Dann fragte sie mich, "Do you speak English?" und wollte wissen, wo ich herkomme. Wie sich herausgestellt hat, ist sie eine Amerikanerin, die aber japanische Vorfahren hat. Sie unterrichtet hier auch in Japan, allerdings Schüler in der Schule. In Kalifornien geht sie auch in eine Baptistengemeinde, soweit ich das verstanden habe.
Da wir nur eine Station zusammen gefahren sind, musste das Gespräch da schon aufhören. Mehr habe ich von ihr nicht erfahren können. Ich habe halt noch erzählt, was wir hier in Japan machen, wen, was und wo wir unterrichten und dass ich selber ein Jahr in Amerika war.
Ich sag nur international! =)
Montag, 15. November 2010
Gebetsanliegen
Das erste, was er gesagt hatte, war, dass er kein Christ ist und ob er trotzdem da sein dürfte. Natürlich darf er das; die meisten Schüler sind ja leider keine Christen. Hab ihm lediglich noch gesagt, dass er sich halt die Bible Time anhören sollte. Wie mir scheint, hat er vorher noch nie etwas mit der Bibel zu tun gehabt, denn er ist sehr kritisch. Er denkt ernsthaft über die Bibelstellen nach, die wir lesen und äußert auch immer seine Meinung und teilt uns seine Gedanken darüber mit.
Was unterscheidet ihn nun von den anderen Schülern? Die anderen sind alle schon seit Jahren in diesen Klassen und hören sich auch schon so lange Geschichten von und über Gott an. Vielleicht kann man sagen, dass man sie nicht mehr so beeindrucken kann oder dass sie nicht mehr so neugierig und offen sind. Der neue Schüler hatte bisher aber wohl sehr wenig Kontakt mit der Bibel. Es wäre mir ein echtes Gebetsanliegen, wenn ich mich und meine Bible Time speziell auf ihn fokusieren könnte und er sich darauf einlassen würde. Das ist eine Chance, die genutzt werden sollte.
Immer wieder sonntags...
Samstag, 13. November 2010
Freitag, 12. November 2010
... und es geht weiter!
Am Mittwoch hat eine Schülerin Schokolade mitgebracht. Es wäre ja aber zu langweilig, wenn es japanische wäre. Nein, es war koreanische Schokolade =) Sie war für ein paar Tage dort und hat sie dann mit in den Unterricht gebracht.
Am Donnerstag hatte ich dann das Vergnügen mit einer taiwanischen Frucht. Sie heißt Fujian und ist eine Mischung aus Birne und Orange. Sehr interessant =)
Mittwoch, 10. November 2010
Verdrehte Welt oder einfach nur andere Maßstäbe?
Dienstag, 9. November 2010
Es liegt was in der Luft...
Mittlerweile dürften hier alle Reisfelder abgeerntet sein. Alles was übrig bleibt, sind Strohstummel. Diese werden zur Zeit verbrannt, damit der Boden durch die Brandreste gedüngt wird. Schon mal trockenes Stroh verbrannt? Dann könnt ihr euch vielleicht vorstellen, wie es hier an manchen Stellen riecht. Als ich heute morgen unterwegs war, bin ich direkt an einem Reisfeld vorbei gekommen, wo gerade das Stroh gebrannt hat. Ich musste durch eine riesige Rauchwolke. War zwar nicht lange, aber meine Klamotten haben hinterher so gerochen, wie sie es normalerweise nur tun, wenn man eine Stunde lang am Lagerfeuer gesessen hat =)
Ab und zu habe ich den Brandgeruch auch mit Feuer in der Wohnung verwechselt. Nicht, dass Feuer in der Wohnung war, aber das irgendwo in der Wohnung etwas am Anbrennen wäre. Bisher ist aber nichts passiert!
Samstag, 6. November 2010
Kurioses?
Es hat morgens schon angefangen. Ihr wisst ja, dass ich es gerne international mag. Zu diesem Anlass wurde ich erst einmal von einem Pakistaner gegrüßt.
Als ich dann wieder unterwegs war und auf einen Zug gewartet habe, habe ich zum ersten Mal hier in Japan eine Japanerin mit einem Kopftuch gesehen. In Deutschland ist man den Anblick ja eigentlich gewöhnt, aber hier habe ich es noch nie gesehen und war deshalb zuerst leicht irritiert.
Danach durfte ich mit einem Dragon-Zug fahren. Das ist so, als ob man in Bremen mit einer Werder-Bahn fährt. Die Dragons sind nämlich das Baseball Team von Nagoya. Hach, da habe ich mich ja fast heimisch gefühlt ;-)
Auf dem Weg zur Bahn hat eine Japanerin ausgerechnet MICH nach dem Weg gefragt! Das fand ich ja schon mal ganz wundersam, dass sie ausgerechnet einen Ausländer erwählt. Aber noch wundersamer war es, dass ich ihr auch noch den Weg sagen konnte. Jetzt darf keiner mehr behaupten, dass ich mich hier nicht auskennen würde ^____^
Den ganzen Tag über habe ich auch plötzlich ganz viele Raucher gesehen. Ich habe gelesen, dass 80% der Japaner Raucher sind, aber davon sieht man vor Ort gar nicht viel. Sie rauchen nämlich nicht so in der Öffentlichkeit - wegen der Schamkultur? An dem Tag schien es, als ob sie alle aus ihren Löchern gekrochen sind :-)
Dies mögen nur fünf Kleinigkeiten sein, die mir aufgefallen sind, aber für einen Tag war es schon recht viel Kurioses fand ich. Ich habe mich trotzdem drüber gefreut! War ein netter Tag - mit viel Abwechslung!
Dienstag, 2. November 2010
Jetzt ist es fest...
Heute Morgen bin ich mit Marlene nochmal zum Amt gefahren und dort haben wir die letzten Sachen erledigt und ich habe nun endlich mein Visum bekommen. Darf nun bis zum 2.11.2011 bleiben. Leider sagt mein Reisepass was anderes ;-)
Halloween und ich
Mit Marlene bin ich diesen Sonntag in eine andere Gemeinde gefahren, weil sie dort eine Predigt gehalten hat. Die Gemeinde dort ist die älteste in dieser Gegend. Gegründet wurde sie 1955 und ist damit schon 55 Jahre alt. Dementsprechend sieht es auch etwas aus, aber der Gemeindesaal ist schön hergerichtet gewesen.
Diese Gemeinde hat leider nur eine Handvoll Mitglieder. Es war also eine kleine Gruppe aus 12 Leuten anwesend - inklusive Marlene und mir. Beim Singen hat man das jedoch nicht gemerkt. Es waren zwei ganz liebe Herren da, die für 10 Leute gesungen haben, so dass es sich anhörte, als ob doppelt so viele Leute im Gemeindesaal gesessen hätten.
Anschließend gab es noch ein gemeinsames Mittagessen, das die Frauen ganz lieb zubereitet haben. Bei so
wenigen Leuten wird dort nach dem Gottesdienst glaube ich immer zusammen gegessen.
Halloween in Japan
Schon Wochen vorher hat man in den Geschäften Halloween-Sachen verkauft. Das was ich gesehen habe, waren hauptsächlich Süßigkeiten und Sachen für Dekoration, doch auch Kostüme konnte man kaufen.
Ja, und dann kam der Tag; Halloween, am 31. Oktober 2010. Und was war los? Nichts! Absolut gar nichts! Zumindest nicht in meiner Gegend oder da, wo ich an dem Tag unterwegs war.
Zwar gab es schon Halloween-Dekoration in den Geschäften, aber bei privaten Häusern hat man von Halloween nichts entdecken können. Okay, Kürbisse werden in Japan kaum angebaut, deswegen gibt es hier auch nicht so viele davon. Trotzdem, wenn man nicht gewusst hätte, dass Halloween ist, hätte man es nicht bemerkt, zumal die Japaner hier auch nicht von Haustür zu Haustür gehen und nach"Süßes oder Saures?!" verlangen.
Ich habe mich mal erkundigt, wie Halloween in Japan gefeiert wird. Es gibt da wohl Events, die zu diesem Anlass stattfinden. Ende September fängt das schon an und geht bis Ende Oktober. Meistens sind es Paraden, aber die gibt es dann nur den großen Städten. In Nagoya fand nichts statt, dann kann man hier auf dem "Land", wo ich wohne, nichts anderes erwarten. Vielleicht haben auch private Halloween-Parties stattgefunden, dann habe ich von denen aber nichts mitbekommen.
Montag, 1. November 2010
Multikulti
Das Konzert fand in dem Hashima City Culture Center statt, ähnlich wie ein Theater, also ziemlich groß! Waren doch sehr beeindruckt, als wir das Gebäude gesehen haben.
Da das Pastorenehepaar uns mitgenommen hat, mussten wir schon um 16 Uhr dorthin losfahren, weil sie ja auch für das Konzert verantwortlichen waren. Wir sind also schon mal nicht durch den Haupteingang gegangen, sondern durch die Hintertür - sozusagen in den Backstagebereich =) Dort waren die Künstler auch gerade am Proben. Als sie fertig waren, haben alle Leute zusammen gegessen - sowohl die Sänger als auch die Mitarbeiter... und wir natürlich! Sowas hat man auch nicht alle Tage. Als Ausländer wird man hier ab und zu schon ein bisschen verwöhnt ;-)
Einlass für das Konzert war um 18 Uhr und um 18:30 sollte es anfangen. Wir haben uns schon vor 18 Uhr gute Plätze gesichert. Leider hatte Antonia ihren Fotoapparat nicht dabei und bei meinem haben die Batterien ihren Geist aufgegeben, deswegen gibt es leider keine Fotos von uns...
Winteranfang...
Samstag, 30. Oktober 2010
Eindrück
Montag, 11. Oktober 2010
Visum
Morgen werde ich mit Marlene zum Amt nach Gifu fahren, um mir dann das richtige Visum zu besorgen. Bin mal gespannt, weil die sich bestimmt fragen, wie ich ohne Visum überhaupt nach Japan einreisen konnte :-)
Edit: Nächste Woche werden wir das machen. Da ich ja insgesamt 90 Tage Zeit habe (Touristenvisum), eilt es eigentlich nicht ^__^
Sonntag, 10. Oktober 2010
Bible Time
In der letzten Woche habe ich meine erste richtige gehabt. In der ersten Unterrichtswoche hat das in Taketoyo der Pastor übernommen - das macht er alle zwei Wochen -, in Kanayama habe ich nur die Tageslosung durchgenommen und in Inazawa hat das auch die Missionarin der Gemeinde dort übernommen. Dementsprechend war ich etwas aufgeregt und hab gebetet, dass es doch eine gute Bibelarbeit von mir wird.
Als Thema habe ich aus Matthäus das Kapitel 7 mit den Versen 7 - 11 gewählt und mir Gedanken und Notizen dazu gemacht. Mit Beispielen und Lebenserfahrungen habe ich versucht, sie authentischer zu machen.
Wenn ich mich selber beurteilen müsste, würde ich mir stolz auf die Schulter klopfen und sagen, dass ich es für mein erstes Mal recht gut gemacht hätte. Trotzdem ist es schwer zu sagen, wie es bei den Japanern ankommt. Sie hören zwar alle zu, doch ob die Worte sie auch erreichen, kann man nicht sagen. Bei manchen Leuten merkt man allerdings auch, dass das, was ich sage, zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder rausgeht. Das ständige Kopfnicken mag einem anfangs vielleicht gefallen, aber man wird merken, dass sie dies nur aus Höflichkeit tun - japanische Kultur eben. Trotzdem bin ich mal gespannt, wie Gott durch mich wirken wird.
Die Bible Time findet zudem immer in der jeweiligen Sprache statt - bei mir hauptsächlich auf Englisch und einmal auf Deutsch. Ich achte allerdings darauf, dass immer eine Japanische Bibel zur Hand ist, damit die Schüler auch die japanische Version haben und genau wissen, worum es geht. Die "Erklärung" und meine Gedanken dazu kann ich ihnen aber nur auf Englisch näher bringen.
Langsam angekommen...
Die letzte Woche sah für mich etwas anders aus, als die Woche zuvor, denn dieses Mal hatte ich zwölf Klassen anstatt acht. Zudem war in dieser Woche richtiger Unterricht angesagt - Vorstellungen hatte ich die Woche zuvor ja schon. Die Vorbereitungen dafür vielen mir sehr schwer. Zwar kannte ich die Klassen nun schon und teilweise wusste ich auch, was die Shorties vor mir mit ihnen gemacht haben, aber das ganze jetzt selber vorzubereiten, war nicht ganz so einfach. Ich habe den Montag und Dienstag also nichts anderes gemacht, als den Unterricht zu machen.
Alle Sorgen waren allerdings unbegründet, denn der Unterricht am Mittwoch und Donnerstag verlief richtig gut. Ich habe die Klassen mit "What's new?" begonnen, was so viel heißt wie "Was ist letzte Woche bei euch los gewesen?" und jeder Schüler erstmal selber erzählen kann. Für mich habe ich gemerkt, dass mir diese Art von Einstieg sehr gut tut, da ich mich so innerlich besser auf den Unterricht und die Schüler einstellen kann. Zudem genießen die Schüler es meistens auch von ihrer Woche zu erzählen und das lockert die Stimmung auf.
Um die Vorbereitungen mache ich mir nun keine Sorgen mehr. In Zukunft wird es mir leichter fallen. Beim ersten Mal habe ich die Schüler ja nur kennengelernt und nach dem zweiten Unterricht kann ich sie nun besser einschätzen, wie sie im Unterricht selber sind, wie sie mitarbeiten und ich weiß, was ich inhaltlich mit ihnen machen kann. Zudem hatte ich teilweise viel zu viel vorbereitet, so dass ich im Unterricht gar nicht alles geschafft habe. Somit sind manche Klassen schon für die kommende Woche vorbereitet =)
In der letzten Woche hieß es für mich auch nach Yokkaichi zu fahren. Yokkaichi liegt nicht mehr in der Nagoya, sondern 50km südlich davon. Da ich dort alle zwei Wochen freitags UND samstags Unterricht habe, übernachte ich dann immer direkt dort bei dem Pastorenehepaar der Gemeinde. Für die Hinfahrt brauche ich nämlich fast 3 Stunden und da lohnt es sich nicht, nach Hause zu fahren.
Die Klassen in Yokkaichi waren noch neu für mich. Ich hatte anhand der Unterlagen vom letzten Shorty ein bisschen was für den Unterricht vorbereitet, aber dort musste ich feststellen, dass alle Mühe umsonst war. Die erste Klasse, eine Erwachsenenklasse, war neu zusammengestellt. Die Informationen die ich hatte, haben auf diese Klasse nicht mehr gepasst. Das war für mich ein kleiner Überraschungseffekt, dem ich mit Spontanität und Kreativität entgegenkommen musste. Für das nächste Mal weiß ich jetzt zumindest, was mich erwartet und was ich im Unterricht machen kann =)
Kurz nach der Erwachsenenklasse habe ich dann ein achtjähriges Mädchen. Unterricht mit einem Kind ist auf jeden Fall anders zu gestalten als mit Erwachsenen.
Die letzte Klasse habe ich am Abend, aber ob die immer stattfindet wird, ist fraglich. Diese Woche ist die Frau, die kommen sollte, nicht gekommen. So schlimm fand ich es eigentlich nicht, denn dafür konnte ich mit dem Pastorenehepaar zusammen Fußball geguckt =) Japan hat gegen Argentinien gespielt und sogar 1:0 gewonnen!! War ein echt gutes Spiel. Hat es jemand gesehen? ^^
Samstagmorgen habe ich dann "Kidsclub", doch es war nur ein Kind da: dein dreijähriges Mädchen mit ihrer Mutter. Das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung, aber ich denke es ist zu meistern. Anfangs wird es sicherlich etwas schwieriger sein, da sie noch etwas fremdelt, aber ich hoffe, dass sie sich irgendwann an mich gewöhnt. Zeit ist ja genug =)
Ansonsten lebe ich mich immer mehr ein und bin so langsam im japanischen Alltag angekommen. Da ich mich erstmal auf die Klassen konzentrieren möchte, bis ich ganz im Unterricht und deren Vorbereitungen drin bin, werde ich nicht all zu viel unternehmen. Deshalb passiert bei mir in der Hinsicht zur Zeit nicht viel.
Momentan haben wir bei uns in der Wohnung auch kein Internet. Das macht die Vorbereitungen etwas schwierig, da wir manchmal schon aufs Internet angewiesen sind, aber kommende Woche will sich jemand drum kümmern. Hoffentlich klappt das.
Sonntag, 3. Oktober 2010
Der erste Unterricht
Da Taketoyo etwas weiter entfernt ist, heißt es für mich morgens früh aus dem Haus zu gehen, sprich um 7 Uhr. Die Fahrt dorthin dauert fast 2 Stunden und dann gibt es noch einen 20 minütigen Fußmarsch zum Gemeindehaus. Doch bevor gleich Mitleid bei euch aufkommt, kann ich euch beruhigen: Es klingt zwar viel, aber die Zeit geht recht schnell rum, da ich zweimal umsteigen muss und sich die Einzelfahrten dadurch verkürzen. Noch habe ich damit kein Problem =)
Ich bin relativ ohne Erwartungen in die Klassen gegangen. Ein paar Schüler hatte ich letzte Woche schon kennengelernt, doch wenn man sie im Unterricht hat, ist es nochmal etwas anderes. Ich habe mich zunächst selber immer etwas vorgestellt und danach sollten sich die Schüler alle selber vorstellen. Durch Dinge, die sie von sich erzählt haben, ist man dann auch gleich ins Gespräch gekommen. Zusätzlich hatte ich aber auch selber noch Fragen vorbereitet und einmal ein kleines Spielchen, was wohl ganz gut angekommen ist. Und man mag es kaum glauben, da war die Stunde schon vorbei. Das hatte ich mir aber selber auch so vorgenommen. Ich wollte zunächst einmal die Schüler etwas näher kennenlernen und ihr Englisch etwas einschätzen. Somit kann ich in Zukunft den Unterricht besser vorbereiten. Mein erster Unterrichtstag war also recht angenehm, doch auch anstrengend. Das habe ich allerdings erst gemerkt, als ich um 22:30 Zuhause war. Insgesamt wird der Mittwoch schon ein langer Tag sein, doch die Klassen sind echt nett.
Das Niveau variiert ziemlich. Einige haben kaum Probleme – zumindest was das Verständnis angeht – und andere wiederum scheinen kaum etwas zu verstehen. Das sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Ich kann meinen Schülern wohl einiges zumuten =) Trotzdem ist es in solchen Klassen etwas anstrengender, da ich mein Englisch echt runterschrauben und versuchen muss, meine Wörter und meinen Satzbau so einfach wie möglich zu halten. Anfangs wird es mir vielleicht noch schwer fallen, aber ich denke, dass ich mich im Laufe der Zeit daran gewöhnen werde und es dann kein Problem mehr sein sollte.
Am Donnerstag hatte ich dann gleich meinen zweiten Unterrichtstag. Diesmal ging es nach Kanayama. Dort habe ich eine Deutschklasse (übrigens meine einzige) und eine Englischklasse. Von beiden Klassen war ich sehr überrascht, da sie die Sprache schon echt gut beherrschen. Der Shorty vor mir hat in beiden Klassen jeweils eine Lektüre angefangen, die teilweise echt anspruchsvoll sind – selbst für mich. Da werde ich auch nochmal was dazu lernen. Zudem glaube ich, dass diese Klassen eine ganz gute Abwechslung sind =)
Ab Abend war ich noch in Inazawa, wo ich eine Englischklasse habe. Ihr Englisch ist auch schon gut und die Gesprächsthemen, die wir hatten, waren echt lustig und interessant. Ich muss allerdings mal gucken, wie es in Zukunft so aussieht, da die Klasse am Abend stattfindet und die Frauen noch arbeiten, meist also einen langen Arbeitstag hinter sich haben und dementsprechend etwas müde und kaputt sind. Das heißt für mich also: Unterricht interessant machen ;-)
Nach zwei Tagen war der Unterricht für mich dann schon vorbei. Wenn ich am Wochenende keine Klassen habe, dann sind es nur acht Klassen, ansonsten zwölf. Dieses Mal hatte ich also nur acht. Ich habe einen ersten Einblick in meine Arbeit bekommen und die lässt sich als interessant beschreiben. Die vielen Persönlichkeiten und unterschiedlichen Charaktere machen jeden Unterricht einzigartig. Also, ich kann mir gut vorstellen, dass es so sein wird. Woran ich mich gewöhnen muss, ist die Aussprache. Da im japanischen nach jedem Konsonant ein Vokal folgt, haben sie Schwierigkeiten bei Wörtern, bei denen mehrere Konsonanten aufeinander folgen. Dazu kommen manche Laute, die sie einfach nicht aussprechen können, auch dadurch bedingt, dass es manche Buchstaben nicht gibt, wie z.B. das Q oder das V. Anstatt mit einem V sagen sie es mit einem B. So klingt „have“ mehr wie ein „habe“ im Deutschen. Hat mich etwas verwirrt, als ich auf einmal ein deutsches Wort in ihrem Satz gehört habe =) Verstehen kann man die Japaner aber auf jeden Fall – nur bei manchen Sachen muss man etwas kreativ sein und raten ;-)
Kommende Woche hab ich dann ein volles Programm mit den restlichen vier Klassen in Yokkaichi, die dazu kommen. Spaß machen tut es mir aber schon etwas – ganz abgeneigt vom Lehrer sein, bin ich nicht. Ich mag es vor der Tafel zu stehen und mein Wissen anderen mitzuteilen und mit meinem Wissen anderen zu helfen.
Samstag, 2. Oktober 2010
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Samstag, 25. September 2010
Die erste Woche
こんにちわ, oder auch Konnichi wa =)
Ich bin nun schon eine Woche hier in Japan und da dachte ich mir, dass es an der Zeit ist, mich mal zu melden.
Die letzte Woche war recht ereignisreich. Angefangen hat es schon am Flughafen. Einige wussten schon davon, aber längst nicht alle. Mein Visum ist nämlich vor meiner Ausreise in Deutschland nicht angekommen. Ich bin also ohne Visum nach Japan geflogen und am Flughafen in Nagoya gab es dementsprechend einige Probleme bei dem Immigration Office. Wenn man schon 17 Stunden lang unterwegs gewesen ist und dann auch noch auf Japaner trifft, die dein Englisch nicht verstehen und sich fragen, warum man kein Visum hat, dann ist es nachvollziehbar, das mein Gemütszustand nicht gerade sehr gut war. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir es dann aber geklärt und bin nun erst einmal mit einem Touristen-Visum für 90 Tage hier. Da ich ja aber mein Visumsantrag schon gestellt hatte, wird das kein Problem sein und ich kann beruhigt für ein Jahr hier bleiben =)
Am Flughafen wurde ich von meiner Betreuerin Marlene abgeholt. Nach einer langen Bahnfahrt kamen wir dann auch endlich in der Wohnung an. Sie ist recht groß, da ich hier nur mit einer Mitbewohnerin wohne und wir dadurch ein Zimmer als Wohnzimmer benutzen können. Natürlich ist sie recht japanisch eingerichtet und es ist auch alles hier vorhanden, was man braucht.
Ich hatte etwas Zeit, um in Ruhe meine Sachen auszupacken und mich frisch zu machen, und dann habe ich mit Antonia (meiner Mitbewohnerin) die Gegend mit dem Fahrrad etwas erkundet. Ginan ist nach deutschen Verhältnissen wie ein Stadtteil. Hier gibt es einiges an Geschäften, wo wir eigentlich alles für die Wohnung, Küche und Bad bekommen können.
Am Abend habe ich schon die ersten Leute meiner zukünftigen Gemeinde kennengelernt – beim „Teenkreis“. Das erste Mal so richtig unter Japanern und ich muss sagen: Es war total anstrengend. Damit sind nicht die Japaner gemeint, sondern die Sprache. Ich habe mich total überfordert gefühlt und kein Wort verstanden. Zudem war ich ja grad erst angekommen und somit war die Sache für mich nicht leichter. Da haben meine zwei Jahre Japanischunterricht in der Schule auch nicht viel geholfen.
Am Sonntag war das nicht anders. Nach dem Gottesdienst gab es so eine Art Café, wofür Antonia und ich Waffeln gebacken haben. Einige Leute haben versucht gebrochenes Deutsch oder Englisch mit mir zu reden, doch selbst das viel mir irgendwie schwer.
Am Montag hat Marlene mit uns einen Ausflug ans Japanische Meer gemacht. Neben uns dreien waren noch Nico (der dritte FSJler und Sprachlehrer von uns), Eichi (Nicos Mitbewohner) und Claudia und Christian (ein junges Kurzzeitler-Missionarsehepaar) dabei. Wir sind Richtung Norden gefahren und dann eine ganze Zeit an der Küste entlang. Einen Stop haben wir bei Tôjinbô gemacht, ein Ort, wo es die gefährlichsten Klippen gibt. Diese sind bekannt dafür, dass sich viele Japaner dort hinunterwerfen. Doch auch unbeabsichtigt sterben Leute dort, denn wenn man dort hinunter fällt, dann gibt’s keine Rettung mehr. Und was haben wir gemacht? Wir sind fröhlich auf den Klippen herum geklettert =) Es ist aber keinem was passiert, obwohl dort eine ganze Menge Leute unterwegs waren. Solche Klippen habe ich bisher noch nicht gesehen und man kann sagen, dass ich im Küstenbereich schon viel unterwegs war und einiges gesehen habe.
Die restlichen Tage waren wir auch gut beschäftigt. Wir haben unter anderem unseren „Alien Pass“ beantragt, haben ein paar Gemeinden besucht, wo wir unterrichten werden, damit wir wissen, wo wir hin müssen, waren beim Friseur (ich hab nichts machen lassen – noch nichts) und haben noch weiter die Gegend erkundet.
Es gibt viele Eindrücke, die ich verarbeiten muss und ich merke, dass es mir schwerer fällt, als ich zuvor angenommen hatte. Gerade das mit der Sprache macht mir zu schaffen, da ich dachte, dass ich wenigstens ein bisschen verstehen würde. Aber alles was ich höre, sind einzelne Wörter, die ich wiedererkenne, aber nicht zuordnen kann. Für mich ist das doch etwas demotivierend. Antonia hat schon ein Jahr Japanisch an der Uni studiert und ihr geht es sichtlich besser damit, was für mich die ganze Sache nicht leichter macht. Ich habe mir allerdings schon Tipps geben lassen, wie man sich am besten an die Sprache herantastet und was man tun kann, damit man nach einem Jahr sagen kann, dass man Japanisch ganz gut verstehen und auch einigermaßen sprechen kann. Da steckt aber natürlich auch Arbeit dahinter.
Neben der Sprache geht es mir aber ganz gut. Japan ist in manchen Dingen nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber manche Sachen treffen auch 100%ig zu! Etwas eingewöhnt hab ich mich schon, aber es wird trotzdem noch ein wochenlanger Prozess sein. Doch ich bin zuversichtlich, dass ich mich in dem kommenden Jahr in Japan wohlfühlen werde, auch wenn die Kultur eine so andere ist.
Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, hatte ich noch keine Klassen/Unterricht. Bisher sind wir nur ein paar Strecken abgefahren, weil wir die in Zukunft ja alleine fahren sollen. Meine erste Klasse, bzw. meine ersten 5 Klassen werde ich am Mittwoch haben. Dienstags habe ich generell immer frei und kann die Zeit nutzen, um den Unterricht vorzubereiten. Da ich letzten Mittwoch schon ein paar meiner Sprachschüler kennengelernt hab, habe ich inzwischen eine bessere Vorstellung von dem, was auf mich zukommt und ich muss sagen, dass ich mich drauf freue. Anfangs wird es sicherlich noch sehr anstrengend und mit viel Arbeitsaufwand verbunden sein, doch auch das wird sich nach ein paar Monaten legen.
Jetzt hab ich erst einmal wieder Wochenende =)