Samstag, 30. Oktober 2010

Eindrück

So, heute kann ich euch den ersten Eintrag, bzw. Einträge in der Kategorie "Eindrücke" präsentieren. Da ich ja nun schon seit über 5 Wochen in Japan bin, ist deswegen auch schon einiges zusammen gekommen. Wenn ihr alles lesen wollt, solltet ihr euch vielleicht etwas Zeit mitbringen =)

Montag, 11. Oktober 2010

Visum

Es ist endlich da!! Bzw. der Antrag für das Visum ist da: The Certificate of Eligibility.

Morgen werde ich mit Marlene zum Amt nach Gifu fahren, um mir dann das richtige Visum zu besorgen. Bin mal gespannt, weil die sich bestimmt fragen, wie ich ohne Visum überhaupt nach Japan einreisen konnte :-)

Edit: Nächste Woche werden wir das machen. Da ich ja insgesamt 90 Tage Zeit habe (Touristenvisum), eilt es eigentlich nicht ^__^

Sonntag, 10. Oktober 2010

Bible Time

Zu meinem Unterricht gehört immer eine anschließende Bible Time. Wie die aussieht, kann ich mir selber aussuchen.

In der letzten Woche habe ich meine erste richtige gehabt. In der ersten Unterrichtswoche hat das in Taketoyo der Pastor übernommen - das macht er alle zwei Wochen -, in Kanayama habe ich nur die Tageslosung durchgenommen und in Inazawa hat das auch die Missionarin der Gemeinde dort übernommen. Dementsprechend war ich etwas aufgeregt und hab gebetet, dass es doch eine gute Bibelarbeit von mir wird.

Als Thema habe ich aus Matthäus das Kapitel 7 mit den Versen 7 - 11 gewählt und mir Gedanken und Notizen dazu gemacht. Mit Beispielen und Lebenserfahrungen habe ich versucht, sie authentischer zu machen.

Wenn ich mich selber beurteilen müsste, würde ich mir stolz auf die Schulter klopfen und sagen, dass ich es für mein erstes Mal recht gut gemacht hätte. Trotzdem ist es schwer zu sagen, wie es bei den Japanern ankommt. Sie hören zwar alle zu, doch ob die Worte sie auch erreichen, kann man nicht sagen. Bei manchen Leuten merkt man allerdings auch, dass das, was ich sage, zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder rausgeht. Das ständige Kopfnicken mag einem anfangs vielleicht gefallen, aber man wird merken, dass sie dies nur aus Höflichkeit tun - japanische Kultur eben. Trotzdem bin ich mal gespannt, wie Gott durch mich wirken wird.

Die Bible Time findet zudem immer in der jeweiligen Sprache statt - bei mir hauptsächlich auf Englisch und einmal auf Deutsch. Ich achte allerdings darauf, dass immer eine Japanische Bibel zur Hand ist, damit die Schüler auch die japanische Version haben und genau wissen, worum es geht. Die "Erklärung" und meine Gedanken dazu kann ich ihnen aber nur auf Englisch näher bringen.

Langsam angekommen...

Die dritte Woche in Japan ist nun auch schon vorbei. Drei Wochen sind eigentlich nicht viel, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich schon viel länger hier bin. Die Sache mit dem Eingewöhnen klappt nämlich zudem immer besser.

Die letzte Woche sah für mich etwas anders aus, als die Woche zuvor, denn dieses Mal hatte ich zwölf Klassen anstatt acht. Zudem war in dieser Woche richtiger Unterricht angesagt - Vorstellungen hatte ich die Woche zuvor ja schon. Die Vorbereitungen dafür vielen mir sehr schwer. Zwar kannte ich die Klassen nun schon und teilweise wusste ich auch, was die Shorties vor mir mit ihnen gemacht haben, aber das ganze jetzt selber vorzubereiten, war nicht ganz so einfach. Ich habe den Montag und Dienstag also nichts anderes gemacht, als den Unterricht zu machen.

Alle Sorgen waren allerdings unbegründet, denn der Unterricht am Mittwoch und Donnerstag verlief richtig gut. Ich habe die Klassen mit "What's new?" begonnen, was so viel heißt wie "Was ist letzte Woche bei euch los gewesen?" und jeder Schüler erstmal selber erzählen kann. Für mich habe ich gemerkt, dass mir diese Art von Einstieg sehr gut tut, da ich mich so innerlich besser auf den Unterricht und die Schüler einstellen kann. Zudem genießen die Schüler es meistens auch von ihrer Woche zu erzählen und das lockert die Stimmung auf.

Um die Vorbereitungen mache ich mir nun keine Sorgen mehr. In Zukunft wird es mir leichter fallen. Beim ersten Mal habe ich die Schüler ja nur kennengelernt und nach dem zweiten Unterricht kann ich sie nun besser einschätzen, wie sie im Unterricht selber sind, wie sie mitarbeiten und ich weiß, was ich inhaltlich mit ihnen machen kann. Zudem hatte ich teilweise viel zu viel vorbereitet, so dass ich im Unterricht gar nicht alles geschafft habe. Somit sind manche Klassen schon für die kommende Woche vorbereitet =)

In der letzten Woche hieß es für mich auch nach Yokkaichi zu fahren. Yokkaichi liegt nicht mehr in der Nagoya, sondern 50km südlich davon. Da ich dort alle zwei Wochen freitags UND samstags Unterricht habe, übernachte ich dann immer direkt dort bei dem Pastorenehepaar der Gemeinde. Für die Hinfahrt brauche ich nämlich fast 3 Stunden und da lohnt es sich nicht, nach Hause zu fahren.

Die Klassen in Yokkaichi waren noch neu für mich. Ich hatte anhand der Unterlagen vom letzten Shorty ein bisschen was für den Unterricht vorbereitet, aber dort musste ich feststellen, dass alle Mühe umsonst war. Die erste Klasse, eine Erwachsenenklasse, war neu zusammengestellt. Die Informationen die ich hatte, haben auf diese Klasse nicht mehr gepasst. Das war für mich ein kleiner Überraschungseffekt, dem ich mit Spontanität und Kreativität entgegenkommen musste. Für das nächste Mal weiß ich jetzt zumindest, was mich erwartet und was ich im Unterricht machen kann =)
Kurz nach der Erwachsenenklasse habe ich dann ein achtjähriges Mädchen. Unterricht mit einem Kind ist auf jeden Fall anders zu gestalten als mit Erwachsenen.
Die letzte Klasse habe ich am Abend, aber ob die immer stattfindet wird, ist fraglich. Diese Woche ist die Frau, die kommen sollte, nicht gekommen. So schlimm fand ich es eigentlich nicht, denn dafür konnte ich mit dem Pastorenehepaar zusammen Fußball geguckt =) Japan hat gegen Argentinien gespielt und sogar 1:0 gewonnen!! War ein echt gutes Spiel. Hat es jemand gesehen? ^^

Samstagmorgen habe ich dann "Kidsclub", doch es war nur ein Kind da: dein dreijähriges Mädchen mit ihrer Mutter. Das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung, aber ich denke es ist zu meistern. Anfangs wird es sicherlich etwas schwieriger sein, da sie noch etwas fremdelt, aber ich hoffe, dass sie sich irgendwann an mich gewöhnt. Zeit ist ja genug =)

Ansonsten lebe ich mich immer mehr ein und bin so langsam im japanischen Alltag angekommen. Da ich mich erstmal auf die Klassen konzentrieren möchte, bis ich ganz im Unterricht und deren Vorbereitungen drin bin, werde ich nicht all zu viel unternehmen. Deshalb passiert bei mir in der Hinsicht zur Zeit nicht viel.

Momentan haben wir bei uns in der Wohnung auch kein Internet. Das macht die Vorbereitungen etwas schwierig, da wir manchmal schon aufs Internet angewiesen sind, aber kommende Woche will sich jemand drum kümmern. Hoffentlich klappt das.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Der erste Unterricht

In der vergangenen Woche habe ich meinen ersten Unterricht abgehalten – das war am Mittwoch. Ich hatte nicht nur mit einer, sondern gleich mit vier Klassen das Vergnügen. Eigentlich steht auf meinem Plan, dass ich fünf Klassen habe, aber diesen Mittwoch ist keiner gekommen. Ob nur diese Woche keiner da war oder ob diese Klasse in Zukunft gar nicht stattfinden wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Ist aber eigentlich auch egal, weil ich sowieso da wäre. Die Klassen finden nämlich alle in der gleichen Gemeinde statt und deswegen bin ich so oder so vor Ort.

Da Taketoyo etwas weiter entfernt ist, heißt es für mich morgens früh aus dem Haus zu gehen, sprich um 7 Uhr. Die Fahrt dorthin dauert fast 2 Stunden und dann gibt es noch einen 20 minütigen Fußmarsch zum Gemeindehaus. Doch bevor gleich Mitleid bei euch aufkommt, kann ich euch beruhigen: Es klingt zwar viel, aber die Zeit geht recht schnell rum, da ich zweimal umsteigen muss und sich die Einzelfahrten dadurch verkürzen. Noch habe ich damit kein Problem =)

Ich bin relativ ohne Erwartungen in die Klassen gegangen. Ein paar Schüler hatte ich letzte Woche schon kennengelernt, doch wenn man sie im Unterricht hat, ist es nochmal etwas anderes. Ich habe mich zunächst selber immer etwas vorgestellt und danach sollten sich die Schüler alle selber vorstellen. Durch Dinge, die sie von sich erzählt haben, ist man dann auch gleich ins Gespräch gekommen. Zusätzlich hatte ich aber auch selber noch Fragen vorbereitet und einmal ein kleines Spielchen, was wohl ganz gut angekommen ist. Und man mag es kaum glauben, da war die Stunde schon vorbei. Das hatte ich mir aber selber auch so vorgenommen. Ich wollte zunächst einmal die Schüler etwas näher kennenlernen und ihr Englisch etwas einschätzen. Somit kann ich in Zukunft den Unterricht besser vorbereiten. Mein erster Unterrichtstag war also recht angenehm, doch auch anstrengend. Das habe ich allerdings erst gemerkt, als ich um 22:30 Zuhause war. Insgesamt wird der Mittwoch schon ein langer Tag sein, doch die Klassen sind echt nett.

Das Niveau variiert ziemlich. Einige haben kaum Probleme – zumindest was das Verständnis angeht – und andere wiederum scheinen kaum etwas zu verstehen. Das sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Ich kann meinen Schülern wohl einiges zumuten =) Trotzdem ist es in solchen Klassen etwas anstrengender, da ich mein Englisch echt runterschrauben und versuchen muss, meine Wörter und meinen Satzbau so einfach wie möglich zu halten. Anfangs wird es mir vielleicht noch schwer fallen, aber ich denke, dass ich mich im Laufe der Zeit daran gewöhnen werde und es dann kein Problem mehr sein sollte.

Am Donnerstag hatte ich dann gleich meinen zweiten Unterrichtstag. Diesmal ging es nach Kanayama. Dort habe ich eine Deutschklasse (übrigens meine einzige) und eine Englischklasse. Von beiden Klassen war ich sehr überrascht, da sie die Sprache schon echt gut beherrschen. Der Shorty vor mir hat in beiden Klassen jeweils eine Lektüre angefangen, die teilweise echt anspruchsvoll sind – selbst für mich. Da werde ich auch nochmal was dazu lernen. Zudem glaube ich, dass diese Klassen eine ganz gute Abwechslung sind =)

Ab Abend war ich noch in Inazawa, wo ich eine Englischklasse habe. Ihr Englisch ist auch schon gut und die Gesprächsthemen, die wir hatten, waren echt lustig und interessant. Ich muss allerdings mal gucken, wie es in Zukunft so aussieht, da die Klasse am Abend stattfindet und die Frauen noch arbeiten, meist also einen langen Arbeitstag hinter sich haben und dementsprechend etwas müde und kaputt sind. Das heißt für mich also: Unterricht interessant machen ;-)

Nach zwei Tagen war der Unterricht für mich dann schon vorbei. Wenn ich am Wochenende keine Klassen habe, dann sind es nur acht Klassen, ansonsten zwölf. Dieses Mal hatte ich also nur acht. Ich habe einen ersten Einblick in meine Arbeit bekommen und die lässt sich als interessant beschreiben. Die vielen Persönlichkeiten und unterschiedlichen Charaktere machen jeden Unterricht einzigartig. Also, ich kann mir gut vorstellen, dass es so sein wird. Woran ich mich gewöhnen muss, ist die Aussprache. Da im japanischen nach jedem Konsonant ein Vokal folgt, haben sie Schwierigkeiten bei Wörtern, bei denen mehrere Konsonanten aufeinander folgen. Dazu kommen manche Laute, die sie einfach nicht aussprechen können, auch dadurch bedingt, dass es manche Buchstaben nicht gibt, wie z.B. das Q oder das V. Anstatt mit einem V sagen sie es mit einem B. So klingt „have“ mehr wie ein „habe“ im Deutschen. Hat mich etwas verwirrt, als ich auf einmal ein deutsches Wort in ihrem Satz gehört habe =) Verstehen kann man die Japaner aber auf jeden Fall – nur bei manchen Sachen muss man etwas kreativ sein und raten ;-)

Kommende Woche hab ich dann ein volles Programm mit den restlichen vier Klassen in Yokkaichi, die dazu kommen. Spaß machen tut es mir aber schon etwas – ganz abgeneigt vom Lehrer sein, bin ich nicht. Ich mag es vor der Tafel zu stehen und mein Wissen anderen mitzuteilen und mit meinem Wissen anderen zu helfen.

Samstag, 2. Oktober 2010

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