Sonntag, 10. Oktober 2010

Langsam angekommen...

Die dritte Woche in Japan ist nun auch schon vorbei. Drei Wochen sind eigentlich nicht viel, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich schon viel länger hier bin. Die Sache mit dem Eingewöhnen klappt nämlich zudem immer besser.

Die letzte Woche sah für mich etwas anders aus, als die Woche zuvor, denn dieses Mal hatte ich zwölf Klassen anstatt acht. Zudem war in dieser Woche richtiger Unterricht angesagt - Vorstellungen hatte ich die Woche zuvor ja schon. Die Vorbereitungen dafür vielen mir sehr schwer. Zwar kannte ich die Klassen nun schon und teilweise wusste ich auch, was die Shorties vor mir mit ihnen gemacht haben, aber das ganze jetzt selber vorzubereiten, war nicht ganz so einfach. Ich habe den Montag und Dienstag also nichts anderes gemacht, als den Unterricht zu machen.

Alle Sorgen waren allerdings unbegründet, denn der Unterricht am Mittwoch und Donnerstag verlief richtig gut. Ich habe die Klassen mit "What's new?" begonnen, was so viel heißt wie "Was ist letzte Woche bei euch los gewesen?" und jeder Schüler erstmal selber erzählen kann. Für mich habe ich gemerkt, dass mir diese Art von Einstieg sehr gut tut, da ich mich so innerlich besser auf den Unterricht und die Schüler einstellen kann. Zudem genießen die Schüler es meistens auch von ihrer Woche zu erzählen und das lockert die Stimmung auf.

Um die Vorbereitungen mache ich mir nun keine Sorgen mehr. In Zukunft wird es mir leichter fallen. Beim ersten Mal habe ich die Schüler ja nur kennengelernt und nach dem zweiten Unterricht kann ich sie nun besser einschätzen, wie sie im Unterricht selber sind, wie sie mitarbeiten und ich weiß, was ich inhaltlich mit ihnen machen kann. Zudem hatte ich teilweise viel zu viel vorbereitet, so dass ich im Unterricht gar nicht alles geschafft habe. Somit sind manche Klassen schon für die kommende Woche vorbereitet =)

In der letzten Woche hieß es für mich auch nach Yokkaichi zu fahren. Yokkaichi liegt nicht mehr in der Nagoya, sondern 50km südlich davon. Da ich dort alle zwei Wochen freitags UND samstags Unterricht habe, übernachte ich dann immer direkt dort bei dem Pastorenehepaar der Gemeinde. Für die Hinfahrt brauche ich nämlich fast 3 Stunden und da lohnt es sich nicht, nach Hause zu fahren.

Die Klassen in Yokkaichi waren noch neu für mich. Ich hatte anhand der Unterlagen vom letzten Shorty ein bisschen was für den Unterricht vorbereitet, aber dort musste ich feststellen, dass alle Mühe umsonst war. Die erste Klasse, eine Erwachsenenklasse, war neu zusammengestellt. Die Informationen die ich hatte, haben auf diese Klasse nicht mehr gepasst. Das war für mich ein kleiner Überraschungseffekt, dem ich mit Spontanität und Kreativität entgegenkommen musste. Für das nächste Mal weiß ich jetzt zumindest, was mich erwartet und was ich im Unterricht machen kann =)
Kurz nach der Erwachsenenklasse habe ich dann ein achtjähriges Mädchen. Unterricht mit einem Kind ist auf jeden Fall anders zu gestalten als mit Erwachsenen.
Die letzte Klasse habe ich am Abend, aber ob die immer stattfindet wird, ist fraglich. Diese Woche ist die Frau, die kommen sollte, nicht gekommen. So schlimm fand ich es eigentlich nicht, denn dafür konnte ich mit dem Pastorenehepaar zusammen Fußball geguckt =) Japan hat gegen Argentinien gespielt und sogar 1:0 gewonnen!! War ein echt gutes Spiel. Hat es jemand gesehen? ^^

Samstagmorgen habe ich dann "Kidsclub", doch es war nur ein Kind da: dein dreijähriges Mädchen mit ihrer Mutter. Das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung, aber ich denke es ist zu meistern. Anfangs wird es sicherlich etwas schwieriger sein, da sie noch etwas fremdelt, aber ich hoffe, dass sie sich irgendwann an mich gewöhnt. Zeit ist ja genug =)

Ansonsten lebe ich mich immer mehr ein und bin so langsam im japanischen Alltag angekommen. Da ich mich erstmal auf die Klassen konzentrieren möchte, bis ich ganz im Unterricht und deren Vorbereitungen drin bin, werde ich nicht all zu viel unternehmen. Deshalb passiert bei mir in der Hinsicht zur Zeit nicht viel.

Momentan haben wir bei uns in der Wohnung auch kein Internet. Das macht die Vorbereitungen etwas schwierig, da wir manchmal schon aufs Internet angewiesen sind, aber kommende Woche will sich jemand drum kümmern. Hoffentlich klappt das.

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