Montag, 25. April 2011

Happy Easter!

Auch wenn Ostersonntag schon vorbei ist, möchte ich euch allen doch noch frohe Ostern wünschen und hoffe, dass ihr alle ein schönes Osterfest hattet. Das Wetter war ja perfekt dafür, wie ich gehört habe, so dass die Eier auch dieses Jahr wieder im Garten gesucht werden konnten =)

Ich musste dieses Jahr auf das Ostereiersuchen verzichten. Ja, ich suche immer noch gerne, auch wenn ich schon 20 bin. Bei manchen Dingen muss man einfach mal Kind bleiben ;-) Ich musste generell auf viele Sachen verzichten, die sonst für mich an Ostern selbstverständlich sind. Viel habe ich aber sowieso nicht erwartet, weil ich in Japan ja schon erfahren hab, das Weihnachten und Silvester in einem anderen Land eben anders ablaufen als man es kennt.

Schon an Karfreitag war es für mich total komisch, dass wir arbeiten mussten. Ich habe mich ehrlich gesagt den ganzen Tag deswegen nicht so wohlgefühlt. Zuhause verbringen wir Karfreitag immer als Familie zusammen. Ich habe mich damit echt schwer getan, den Tag als normalen Arbeitstag zu akzeptieren. Klingt vielleicht blöd, ist aber so. Wie gesagt, ich habe gelernt, dass in anderen Kulturen die Sachen eben anders laufen. Ich lerne immer wieder neu unsere Familientraditionen zu schätzen =)

Der Samstag, der sonst immer fleißig mit Kuchenbacken und Eierfärben verbracht wurde, verlief ganz ruhig. Wir hatten eigentlich einen freien Tag. Wir haben alle ausgeschlafen und haben gegen Mittag erst gefrühstückt. Damit war der halbe Tag schon mal gelaufen. Ich bin den Rest des Tages in der Wohnung geblieben und habe die Zeit einfach für mich genutzt. Maike und Nico waren einkaufen und die Zwillinge und Sara waren in der Gemeinde, weil dort ein Vortrag gehalten wurde. Ich brauchte das mal, einfach nichts zu machen, weil wir oft und auch länger als geplant unterwegs sind.

Am Abend gab es dann aber doch ein Highlight. In der Gemeinde gibt es eine japanische Missionarin, sprich: eine Japanerin, die in Kosovo lebt und hier arbeitet. Wir haben natürlich alle eine ganz besondere Verbindung zu ihr, so dass sie uns für Samstagabend zum Essen eingeladen hatte. Was es gab? Ganz klar - japanisch! Zumindest ein Teil davon war japanisch. Nachdem man aber schon seit Wochen kein japanisch mehr gegessen hatte, hat man wieder gemerkt, wie gut es doch schmeckt! =) Wir hatten auf jeden Fall eine schöne Zeit zusammen und haben uns auch viel über Japan unterhalten.

Sonntag. Ostern. Es gab einen Gottesdienst um 11 Uhr und wir hatten auch unseren Teil dazu beizutragen. Sicherlich kennen einige von euch das Skit „Everything“ von Livehouse. Genau das haben wir die Tage vorher einstudiert. Auf youtube könnt ihr euch das Original angucken. Ratet mal, wen ich gespielt habe ;-)

Wir hatten zudem noch eine Sängerin zu Gast, die ein Solo gesungen hat. Ansonsten war der Gottesdienst aber nicht außergewöhnlich. Naja, (Prof. oder Dr. oder beides) Johannes Reimer war als Prediger hier. Von ihm waren auch die Vorträge/Seminare, die am Samstag stattgefunden hatten.

Nach dem Gottesdienst gab es das übliche Kaffee und Tee trinken und zu dem besonderen Anlass auch noch ganz viel Kuchen. Wir waren für die Bedienung an dem Tag zuständig und hatten alle Hände voll zu tun. Es waren viele Leute da! Wir haben viel positives Feedback für unser Skit bekommen =)

Den Nachmittag haben wir zusammen Zuhause verbracht. Wir haben Spiele gespielt oder einfach gechillt. Am Abend ging es aber weiter im Programm: zum Ballett. Richtig, wir sind zum Nationaltheater gefahren, um uns eine Ballettaufführung anzugucken. Nun war es nicht irgendeine Aufführung, sondern eine ganz besondere. Die Gruppe war aus Amerika – auch wenn nicht alle Tänzerinnen Amerikanerinnen waren, aber dazu später. Es ist eigentlich auch nicht nur irgendeine Gruppe, sondern eine christliche Tanzgruppe. Alle Aufführungen, die sie haben, sind Geschichten mit christlichem Hintergrund. Die Show, die wir gesehen haben war „The Hiding Place“ (Die Zuflucht). Es passiert auf das Buch von Corrie ten Boom. Ich hatte das Buch gelesen und war deshalb sehr gespannt auf die Vorstellung. Es geht um eine Holländerin und ihre Familie, die während des Zweiten Weltkrieges Juden bei sich im Haus versteckt haben. Die Juden werden gefunden und Corrie ten Boom kommt in das Ravensbrück Konzentrationslager.

Auch wenn Ballett eigentlich nicht so mein Ding ist, fand ich die Umsetzung echt genial. Ich war sehr positiv überrascht. Es wurde ja alles nur durch Tanz und Gestik dargestellt. Es wurde nicht gesprochen – abgesehen von den Musiktexten – und trotzdem hat man die Message verstanden! Einen Nachteil gab es aber; Wir haben in der ersten Reihe gesessen und dadurch das Wichtigste beim Ballett nicht sehen können: die Füße!

Es wurde nach der Pause noch ein anderes Stück aufgeführt und dann war es fertig. Es gab Standing-Ovations, viel Applaus und eine Zugabe. Am Ende – das ist Tradition bei ihnen – sind die Tänzerinnen alle unter das Publikum gegangen und haben sich mit den Leuten unterhalten. Ich fand es total lustig, denn auf der Bühne haben sie total mächtig gewirkt, aber als wir vor ihnen standen, waren mehr als die Hälfte davon kleiner als ich. Viele waren echt ziemlich klein! War aber cool sich mit ihnen zu unterhalten. Dabei haben wir auch eine Deutsche kennengelernt. Sie war total überrascht andere Deutsche hier zu treffen und hat sich total gefreut – auch, dass sie mal wieder Deutsch sprechen kann, auch wenn sie ab und zu mal ins Englische abgerutscht ist, ohne es zu merken ;-)

Wir haben uns ziemlich lange mit ihr unterhalten, so dass wir die letzten dort waren. Die Gruppe wollte anschließend noch Essen gehen und Hanna  Morgen schon wieder weitergeflogen. Sie sind grad auf Tour, waren schon in Paris und Mazedonien, sind auf dem Weg nach Venedig und kommen aber noch nach Deutschland. Sind einmal in Dresden und einmal in Nürnberg. Wer die Chance hat sollte sie nutzen und sie sich angucken!

Um halb zwei war Ostersonntag schließlich zu Ende und wir sind müde ins Bett gefallen.

1 Kommentar:

  1. Hey, das klingt schön :)
    Traditionen verbinden Familie ungemein. Wir sollten uns auf jeden Fall ein paar beibehalten!
    Hab gehört du kommst Sonntag schon wieder zurck. Ich bin ja grad in Bremen, muss aber am Sonntag nachmittag leider auch schon wieder abreisen, mit dem Wiedersehen müssen wir uns also noch ein bisschen gedulden. Ich wünsche dir schon mal eine gute Rückfahrt!
    Herzliche Grüße

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